Geschenktütchen

22.9.2007 von maria

Popkomm-Zeit ist Geschenktütchen (wer cool ist, sagt Goody Bag) -Zeit. Wer es geschafft hat, einen Gästelistenplatz auf einer Musikbusinessparty zu ergattern und sich vor dem Morgengrauen auf den Rückweg nach Hause macht (es kommen merkwürdigerweise immer mehr Leute, als erwartet, so dass gegen Morgen alle Tütchen vergriffen sind), dem wird am Ausgang von einer freundlichen jungen Dame eine solche Bag in die Hand gedrückt. Auf dem Nachhauseweg wird dann gerätselt, was tolles darin sein könnte. In den letzten Jahren war es zwar hauptsächlich Mist, aber dieses Mal könnte es ja anders sein. Angekommen wird dann aufgeregt die Tüte geleert und meistens schlägt die Euphorie relativ schnell in Enttäuschung um. Ein hässliches Basecap, ein Schlüsselband (als hätte man nicht schon hundert anderer Schlüsselbänder zu Hause), ein orangefarbener Regenschirm, schleimige Knetmasse, ein Männerparfum (auch für die Frauen – da braucht sie sich wenigstens keine Gedanken mehr über ihr Weihnachtsgeschenk für den Liebsten zu machen), eine mit Werbung bedruckte Kaffeetasse und natürlich CDs von den aktuell gefeaturten Acts (Bands, die für die Plattenfirma gerade das neue große Ding sind und deshalb auf der Popkomm auftreten dürfen, die dann aber relativ schnell wieder abserviert werden, wenn der große Erfolg nicht innerhalb kurzer Zeit eintritt). Wenn man Glück hat, ist bei den CDs etwas nettes dabei. Es kommt jedoch auch vor, dass es sich um irgendwelchen minderwertigen Massenpopschrott handelt. Manchmal beherbergen die Goody Bags aber auch Dinge, für die sich die Vorfreude gelohnt hat, zum Beispiel teure Kosmetiksets oder Unterwäsche. Das schürt Hoffnung für nächstes Jahr.

Tüte

Foto: lusi

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