Kümmeritis

29.10.2007 von maria

Heute, bei der Wartung meiner Zimmerpflanzen -einer äußerst meditativen Tätigkeit, bei der man wunderbar die Gedanken schweifen lassen kann- fiel mir auf, dass der moderne erwachsene Mensch eigentlich ununterbrochen damit beschäftigt ist, sich zu kümmern. Egal, welchen Lebensbereich man betrachtet, überall ist aktives Tun erforderlich, um diesen mit Erfolg zu krönen. Man kümmert sich um seine Beziehung zu anderen Menschen – Eltern, Freunde, Partner. Um seine berufliche Weiterentwicklung: sich weiterbilden, Kontakte knüpfen und pflegen. Um den Haushalt, d.h. putzen, Wäsche waschen, Zimmerpflanzen pflegen, renovieren, dekorieren. Um seinen Blog. Um seine Kinder. Und schließlich sogar um sich selbst, innerlich und äußerlich. Die Vernachlässigung eines Aspektes kann schlimmstenfalls zu dessen Niedergang führen. Insofern gibt es zwei Möglichkeiten, seine Lebensqualität trotzdem zu erhalten: entweder man versucht die Pflichterfüllung möglichst positiv zu sehen und Freude daran zu haben. Oder man versucht die Anzahl der Dinge, um die man sich kümmern muss, auf ein Minimum zu reduzieren. Sprich: sich keine Kinder anschaffen, im Hotel wohnen und Single sein? Was einen glücklicher macht, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Bonsai

Foto: Duchesssa

Benötigt auch viel Pflege und Liebe.

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